Bild: Patrick Rieve – Raumhaus

Gruppenausstellungen im Juni 2017 im CCA- Center for Contermporary Art Tbilisi, Georgien und im September 2017 im Museum Goch, NRW.

Zum Jubiläum der 200-jährigen Freundschaft zwischen Georgien und Deutschland beteiligen sich das Museum Goch, das CCA – Center for Contemporary Art Tbilisi und die Kuratorin Maria Wildeis mit dem Frauenkulturbüro NRW e.V. im Sommer und Herbst 2017 an gemeinsamen Gruppenausstellungen in Georgien und NRW.

TAVIDAN ist der georgische Ausdruck für „von hier aus, bzw. vom Kopf aus“ und beschreibt den Ausgangspunkt einer Idee oder eines Weges. Die direktionale Bedeutung des Ausstellungstitels verweist einerseits auf den Austausch zwischen zwei sehr unterschiedlichen Kulturräumen: dem streng westeuropäisch geprägten Deutschland und Georgien, dem geografischen und kulturellen Knotenpunkt zwischen Asien, Europa und Russland. An beiden Orten arbeiten Künstler/innen gemeinsam am Kunstbegriff der Gegenwart und bedienen sich einer globalen und kulturenübergreifenden Bildsprache.

Die Ausstellung möchte die Auseinandersetzung mit künstlerischen Praktiken in der Gegenwartskunst anregen und dabei unterschiedliche Herangehensweisen beleuchten. Der Titel referiert auch auf Kunstwerke, die sich als zeitbasierte Prozesse und atmosphärische Kompositionen begreifen und nicht allein an ein Objekt gebunden wirken. Fragen innerhalb des künstlerischen Austauschs richten sich an die vielfältigen Ausdrucksweisen in der Gegenwartskunst, die in Form von Installationskunst oder Performance, aber auch in Objekten und deren Platzierung oder der Integration der Besucher in das Werk eine ästhetische Erfahrung erzeugen.

Die ausgewählten Künstler arbeiten in nahezu allen Bereichen der Bildenden Kunst, wie Malerei, Neue Medien, Installation, Film, Fotografie, raumbezogene Objektkunst und sind darüber hinaus auch in anderen Disziplinen zu Hause, wie Musik, Mode, Biofarming oder in der Bildung. Ihre Arbeitsweisen befinden sich vielfach an einer Schnittstelle zwischen Kunst und Gesellschaft, Architektur, Bildung oder Musik.

„Weder allein das rezipierende Subjekt noch das solitäre Kunstwerk in seinen Grenzen konstituieren die Realität der Kunst.“ (Ludger Schwarte: Notate für eine künftige Kunst, Berlin 2016, S. 11)

Während des Aufenthaltes in Georgien finden Workshops mit Kunststudent/innen aus Georgien und den deutschen Künstlern statt.

Ein begleitender Katalog dokumentiert den künstlerischen Austausch und wird anlässlich der Ausstellung im Museum Goch, im Herbst 2017 präsentiert.

TAVIDAN wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Frauenkulturbüro NRW e.V. und das Museum Goch fördern seit 2013 den Künstlerinnenaustausch zwischen Deutschland, Georgien und Armenien und stehen so in einer persönlichen, freundschaftlichen Nähe zum Kaukasus.

www.tavidan.net

Kuratorin: Maria Wildeis
Assitenz: Leksi Sosela, Project Manager CCA

TAVIDAN: GE

Programm:
15. Juni,
7.30 p.m .: Gallery Nectar (Project Space): „Soul-tracks“, butoh-dance by Wolfgang Schäfer
Eröffnung TAVIDAN: 16. Juni 2017, 20.00 Uhr
Laufzeit: 17. Juni – 17. Juli 2017
Ausstellungsort: CCA – Center for Contemporary Art & Medea Museum of Medicine
uznadze street, 51 Dimitri Uznadze St, Tbilisi 0102, Georgien
cca.ge

Künstler:
CAROLINE BAYER (Berlin, DE
LARS BREUER (Köln, DE)
ANA CHADUNELI (Rustavi, GE)
TAMAR CHADUNELI (Rustavi, GE)
NINO CHUBINISHVILI (Tbilisi, Ge)
HÖRNER|ANTLFINGER (Köln, DE)
MAMUKA JAPHARIDZE (Tbilisi, Ge)
GVANTSA JISHKARIANI (Rustavi, GE)
NIKA MACHAIDZE (Tbilisi, Ge)
MICHAEL POHL (Berlin, DE)
KAI RHEINECK (Düsseldorf, DE)
PATRICK RIEVE (Köln, DE)
PETER SCHLOSS (Köln, DE)
SCULPTRESS OF SOUND (JULIA BÜNNAGEL, PATRICIA KÖLLGES, TAMARA LORENZ) (Köln, DE)
NINO SEKHNIASHVILI (Tbilisi, Ge)
KOTE SULABERIDZE (Tbilisi, Ge)
GIO SUMBADZE (Tbilisi, Ge)
WATO TSERETELI (Tbilisi, Ge)

 

 

TAVIDAN: DE
Eröffnung: 24. Sept. 2017
Laufzeit: 25.9. – 15.11.2017
Ausstellungsort: Museum Goch, NRW

Künstler:
KOTE SULABERIDZE (Tbilisi, Ge)
ANA CHADUNELI (Rustaveli, Ge)
CAROLINE BAYER (Berlin, De)
PATRICK RIEVE (Köln, De)

 

Akteure

Das Frauenkulturbüro NRW e.V. startete 2013 mit einem Internationalen Austauschprogramm. Zwei Künstlerinnen aus Nordrhein-Westfalen besuchen für zwei Monate die Länder Georgien und Armenien. Eine georgische und eine armenische Künstlerin kommen im Gegenzug für zwei Monate nach Nordrhein-Westfalen. Ziel des Stipendiums ist es, die Künstlerinnen auf internationaler Ebene zu fördern, ihr Netzwerk auszubauen und sie damit auf dem Kunstmarkt für weitere internationale Aktivitäten sichtbarer zu machen. Die Kooperationspartner sind das WELTKUNSTZIMMER in Düsseldorf und das Museum Goch.

Museum Goch: Mit seiner Sammlung spätgotischer Skulpturen des Niederrheins bis zur jungen Gegenwartskunst vereint das Museum 600 Jahre Kunstgeschichte. Seine spannungsreich inszenierte Sammlungsräume laden zu einem interessanten Dialog mit der Geschichte und Kunst ein.Wechselnde Ausstellungen insbesondere zur aktuellen Gegenwartskunst bereichern das Museum.

Maria Wildeis (*1984) studierte Kunstgeschichte, Philosophie und klassische Literaturwissenschaft in Köln und ist seit ihrem Magisterabschluss 2010 freiberufliche Kuratorin und Projektmanagerin in Köln und NRW. Seit 2015 leitet sie das Internationale Austauschprogramm für Bildende Künstlerinnen für das Frauenkulturbüro NRW e.V. und gründete im gleichen Jahr den Kunstraum Tiefgarage am Ebertplatz Köln, den sie seitdem leitet und kuratiert (www.tiefgarage.org). Andere Projekte, die sie verantwortlich leitete waren unter anderem: Heritage Heroes (eine Fotografieausstellung für die dt. UNESCO Kommission und das Auswärtige Amt 2015), 3. Kunstfestival Strom (Kunsthaus Rhenania 2013), Projektleitung Videonale.13 im Kunstmuseum Bonn (2011), Zeitzeugen, eine Ausstellung zum Anlass des Jubiläums des 1. Weltkrieges (2014) und TAVIDAN:Düsseldorf (im WELTKUNSTZIMMER Düsseldorf, 2014). www.mariawildeis.com

CCA – Center for Contemporary Art Tbilisi ist seit Oktober 2010 eine unabhängige gemeinnützige Einrichtung für Gegenwartskunst. Neben dem internationalen Ausstellungs- und Künstleraustauschprogramm fokussieren CCA ihre Arbeit besonders auf ihr eigenständiges Studienprogramm für georgische Kunststudent/innen.

Beide Ausstellungen werden vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

 

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